Neue Unterkunft bei Dresden: 140 Einwanderer, 350 Einwohner

Auch in Radeburg bei Dresden wird der große Austausch munter vorangetrieben. Die 350 Einwohner des Ortsteils Volkersdorf stehen nun vor einer ungeahnten Herausforderung. Sie sollen künftig bis zu 140 Einwanderer in ihrem sächsischen Dorf aufnehmen.

Die Unterbringung erfolgt laut Plan im ehemaligen Kinderkurheim der Gemeinde. Bisher wurde der Barackenkomplex als Unterkunft für Kinder aus Tschernobyl genutzt. Seit dem Ende des Jahres 2012 fehlen für die ukrainischen Erholungsgäste jedoch die Gelder, weswegen der Betrieb eingestellt werden musste. In der Frage der Asylbewerber-Unterbringung spielt Geld jedoch bekanntlich keine Rolle, weshalb die erneute Inbetriebnahme nun intensiv vorbereitet wird. Die Sanierung der fünf Baracken, die zuvor als abrißreif bezeichnet wurden, ist in vollem Gange. Ab März sollen diese bezugsfertig sein.

In der unmittelbaren Umgebung der idyllisch gelegenen Unterkunft befinden sich ein Campingplatz sowie eine Siedlung von Wochenendhäuschen. Die nahe gelegene Teichlandschaft verfügt auch über einen FKK-Strand. Für die Unterbringung der traumatisierten, jungen Männer scheinen dies die besten Voraussetzungen zu sein.

Der Beschluß aus dem Oktober des letzten Jahres geht auf die Initiative des Landrates in Meißen zurück, der das Areal als Unterkunft für sogenannte Flüchtlinge vorsieht. Die Bürgermeisterin der Stadt Radeburg, Frau Michaela Ritter (parteilos), setzte die Bewohner am 25. November 2015 auf einer Informationsveranstaltung über die Pläne in Kenntnis. Damit reichte sie die fatalen Fehlentscheidungen „von oben“ an die Dorfgemeinschaft weiter, die nun die Konsequenzen der gescheiterten Asylpolitik zu tragen hat.

Während die Anwohner mit einer Postwurfsendung zur Informationsveranstaltung eingeladen wurden, haben andere Betroffene keine Meldung erhalten. Ebenso sind nämlich die Betreiber des Campingplatzes sowie die Besitzer der Wochenendhäuschen unmittelbar betroffen. Diese haben jedoch nur durch das persönliche Engagement anderer Dorfbewohner von den Umtrieben erfahren und erschienen dann ebenfalls zur Veranstaltung.

Bei dieser Veranstaltung fand Herr Lange vom Polizeirevier Meißen deutliche Worte:
„Die Asylbewerber werden Dinge tun, die für Sie nicht nachvollziehbar sind. Sie werden Grenzen übertreten, die sie nicht als solche wahrnehmen. Sie werden sich einen Apfel pflücken und nicht verstehen, dass solche Dinge bei uns unter Hausfriedensbruch fallen.“

„Hausfriedensbruch ist aber keine Kriminalität. Wir können nicht zu jeder Zeit an jedem Ort sein […] Mit vier bis fünf Funkwagen von Nossen bis Radeburg können wir nicht alles abdecken.“

Die Fragen der Bürger drehten sich an diesem Abend immer wieder um ihre Sicherheitsinteressen. Herr Lange erwiderte, daß nicht jeden Morgen ein Polizist an der Bushaltestelle stehen könne, der den Schülerverkehr beschützt. Er hat die Eltern aufgefordert, selber Prävention zu betreiben und gegebenenfalls eben aus ihrem Kreis eine Aufsichtsperson zu stellen.

Die zahlreichen Bedenken der Anwohner sind verständlich. Denn wie vertragen sich etwa die unmittelbare Nachbarschaft eines FKK-Strandes und die Unterkunft von Menschen aus einer Kultur, die ihren Frauen mitunter auch im Sommer eine Verschleierung abverlangt? Deutlicher könnte der Kontrast nicht sein.

Bis dato fehlt jedoch noch ein Betreiber der Unterkunft, nachdem die Diakonie von dem Vorhaben Abstand genommen hat. Der Gebäudekomplex wird inzwischen jedoch von einem Sicherheitsdienst bewacht und die Ankunft der Einwanderer scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

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