Unlängst sind die Profiteure der Asylindustrie auf die Einträglichkeit der Flüchtlingsunterbringung aufmerksam geworden. Insbesondere für Hoteliers winkt nun das große Geschäft mit der illegalen Masseneinwanderung. Nicht selten ist mit Asylbewerbern aufgrund der steuerfinanzierten Unterbringungspauschale mehr Geld zu verdienen, als mit dem gewöhnlichen Hotelgast.
Auch in Michendorf (Brandenburg) steht ein Hotelier vor der Auflösung seines Pachtvertrages, wie EinProzent bereits berichtete. Ein neuer Eigentümer hat sich an den Landkreis gewendet und seine Bereitschaft signalisiert, 250 Asylbewerber unterzubringen. Nach einigen Verhandlungen ist per Eilentscheidung klar, daß der Hotelpächter sein Unternehmen abwickelt und die 125 Zimmer ab Frühjahr für vier Jahre dem Kreis für Asylbewerber zur Verfügung stehen. Spätestens ab Frühjahr werden auch die über 30 Angestellten nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz tätig sein. Der Sprecher des Landkreises erklärte unverholen, daß sich die Situation – Pächter raus, rein – jederzeit wiederholen könne. Der Kreis verhandele aufgrund des fortwährenden Andrangs derzeit mit über 100 Vermietern, darunter auch weiteren Hotels und Gaststätten.
„Hotels, die am freien Markt keine Existenzberechtigung mehr haben, erleben durch die Flüchtlingskrise quasi einen zweiten Frühling??? und es ist außerdem „die Chance, sich eine goldene Nase zu verdienen“, äußerte Stephan Gerhard, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Treugast, gegenüber der WELT.
Ein bekannter Fall ist das ehemalige Maritim-Hotel in Halle. Hier hat der Betreiber (H-Hotels AG) einen Vertrag über drei Jahre mit der Landesregierung unterzeichnet und bringt inzwischen bis zu 740 Flüchtlinge unter, während 80 Angestellte ihren ursprünglichen Arbeitsplatz verloren haben. Auch der Betreiber (H-Hotels AG) des Ex-Ramada-Hotels in Halle-Peißen nimmt nun bis zu 600 Flüchtlinge auf, wofür das Land eines Jahresmiete von bis zu drei Millionen Euro vereinbart hat. Die 50 Mitarbeiter stehen nun vor einer ungewissen Zukunft.
„Für manche Besitzer nicht mehr marktgängiger Hotels bietet die Flüchtlingskrise die Möglichkeit, mit ihren Objekten wieder schwarze Zahlen zu schreiben“, meint Olivia Kaussen, Leiterin der Hotelsparte bei der Immobilienberatungsgesellschaft CBRE. Jüngst wurde in Bautzen (Sachsen) ein Vier-Sterne-Hotel zur Flüchtlingsunterkunft. Die Motive des Hotelbetreibers sind schnell ausfindig zu machen. Nach eigener Aussage brachten ihn wirtschaftliche Schwierigkeiten dazu, sein Hotel als Unterkunft für über 150 Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Bei einem Tagessatz von 13 Euro pro Person beläuft sich sein Jahresumsatz somit auf über 700.000 Euro. „Ich bestreite nicht, dass ich davon gut leben kann.“ (Peter Killian Rausch, Hoteldirektor des 'Spreehotels' in Bautzen, Sachsen) Da keinerlei Marketing- und Personalkosten anfallen, winkt nach Begleichung der Strom-, Wasser- und Heizkosten der lukrative Gewinn auf Steuerzahlerkosten. Der weltoffene Direktor des Pleite-Hotels, der ursprünglich aus dem Schwarzwald nach Bautzen kam, hat für den Unmut der sächsischen Bevölkerung indes kein Verständnis.
Auch in Stuttgart-Winterbach war es für die 20 Mitarbeiter des Best-Western-Hotels ein Schock, als sie erfuhren, daß in dem Hotel eine Asylunterkunft enstehen soll. Seit Dezember ist nun Patz für bis zu 250 Flüchtlinge, nachdem das Hotel auf fünf Jahre vom Landkreis gemietet wurde.
Bei der zeitweiligen Nutzung eines Hotels in Goslar-Hahnenklee scheint der Geldsegen ebenfalls eine entscheidende Rolle gespielt zu haben. Nachdem die Gäste im einstigen „Vorzeigehotel“ ausblieben, erkannte man schnell das Potential des neuen Wirtschaftszweiges, wie eine Sprecherin der am Hotel beteiligten H-Hotel-Gruppe feststellt. „Finanzielle Beweggründe haben bei der Entscheidung auch eine Rolle gespielt“ und somit verdiente man zweitweilig an der Unterbringung von über 100 Fremden. Inzwischen wittern auch größere Investoren ihr Geschäft und kaufen sanierungsbedürftige Hotels und Altenheime auf, um diese dann an die Kommunen zu vermieten.
Immer wieder wird deutlich, daß auch die H-Hotel-Gruppe mit Sitz in Bad Arolsen (Hessen) offensiv an die öffentlichen Stellen herantritt und Angebote zur Nutzung als Flüchtlingsunterkunft unterbreitet. Bisher werden von ihr die Gebäude der H-Hotel-Gruppe in Halle, Halle-Peißen, Goslar-Hahnenklee, Frankfurt (Oder) und Laatzen bei Hannover als Asylunerkünfte vermietet.
Weil der Wohnraum knapp ist, haben die Kommunen längst entdeckt, dass die Hotels in wirtschaftsschwachen Regionen eine gute Anlaufadresse sind. Zudem sind die Kosten der Unterbringung verglichen mit einem Neubau immer noch im „niedrigen“ Bereich. Somit gewinnen auf kurze Sicht beide Seiten, Staat und gierige Hoteliers, am zweifelhaften Geschäft mit der Masseneinwanderung.
Während unzählige Arbeitsplätze der Profitgier der Betreiber zum Opfer fallen, geht unsere wirtschaftliche und soziale Sicherheit sowie die Perspektive ganzer Generationen aufgrund politischer Unvernunft verloren.