- Auf dem Vormarsch: Patriotische Podcasts sprießen nur so aus dem Boden.
- Wir stellen die wichtigsten Sendungen vor.
- Linken Gesinnungswächtern passt diese Entwicklung überhaupt nicht.
Patriotische Podcasts liegen gerade im Trend. Zumindest glauben das linke Verschwörungstheoretiker. Deren Ansicht nach stehen Rechte kurz davor, mit ihren Formaten Spotify und Co. zu übernehmen – und laufen in den sozialen Netzwerken Sturm.
Eine Wagenlandung an Sendungen
Das „Berliner Bündnis gegen Rechts“ hat ein Problem mit Meinungsfreiheit. Deswegen versuchen die Genossen seit einigen Tagen, den „Ein Prozent“-Podcast „Lagebesprechung“ von Plattformen wie Spotify entfernen zu lassen. Bislang ist die Petition nicht von Erfolg gekrönt; wir sind gespannt, ob Spotify noch einknicken wird. Dass das Berliner Bündnis selbst kein Problem mit Extremisten hat, haben wir in einem Recherche-Artikel bereits herausgestellt.
Die Linken fürchten eine Unterwanderungsstrategie, die von Organisationen wie „Ein Prozent“ ausgehen würde. Die Logik: Rechte (in der Denke des Bündnisses extremistische) Akteure wie wir würden versuchen, mit den unverfänglich „getarnten“ Podcasts eine breite Masse gegen die Regierung aufzuhetzen. Von Meinungspluralismus hat man beim Berliner Bündnis offenbar noch nicht gehört.
Lückenfüller oder sinnvoller Zeitvertreib?
Doch auch ohne ideologische Brille vor den Augen kann man feststellen, dass patriotische Podcasts gerade Konjunktur haben. Das ist verständlich: Podcasts, manchmal ausführlich recherchiert, manchmal nicht ganz ernst gemeinte Plauderrunden mit Gästen, sind praktisch und informativ. Gut, dass es inzwischen eine Vielzahl rechter Projekte gibt, die sich anschicken, hier eine Lücke zu schließen.
Das Gute: Die allermeisten Formate, die wir hier vorstellen, sind auf allen gängigen Plattformen vertreten. Daher wäre man gar nicht auf Spotify angewiesen.
Unseren eigenen Podcast, die „Lagebesprechung“, kennen Sie bereits. Dort versuchen wir, die Corona-Krise aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und holen uns dort immer fachkundige und interessante Gäste zur Seite. Folgen mit Höcke, Kickl und anderen haben wir hier auf dem Blog schon ausführlicher vorgestellt, deswegen wollen wir an dieser Stelle nur auf die aktuelle Sendung mit Dr. Christoph Berndt verweisen. Hochbrisant bleibt auch der Beitrag mit Benedikt Kaiser, der u.a. auf das Dauer-Streitthema Soziale Frage genauer eingeht. Hier anhören:
Von der Lage- zur Nachbesprechung
Der umtriebige Politiker aus Cottbus hat vor kurzem zudem seinen eigenen Podcast ins Leben gerufen: „Nachbesprechung“ heißt das Format, in dem sich Berndt und sein Kollege im Landtag, Lars Schieske, mit der Corona-Krise und deren Folgen beschäftigen. Interessant und mit zahlreichen Infos aus dem brandenburgischen Landtag gewürzt!
Einer völlig anderen Stoßrichtung widmet sich „Die Schwarze Fahne“. Vier junge Burschen sprechen dort hauptsächlich subkulturelle, patriotische Themen an: Es geht um Twitter, rechte Musik und Alltägliches, mit dem sich junge Deutsche heutzutage auseinandersetzen müssen. Witzig, oft kontrovers und am Zahn der Zeit: Ein hervorragendes Projekt, das gerade für die Jüngeren interessant sein sollte!
Ebenfalls von jüngeren Semestern umgesetzt wird der „Rechtsausleger“: Mit spannenden Gästen wir dem bekannten Aktivisten Martin Sellner wird hier, etwas ernsthafter als bei den Kollegen von „Der Schwarzen Fahne“, über Politik und Wirtschaft diskutiert.
Wie sieht rechte Wirtschaftspolitik aus?
Wirtschaftspolitik ist gewissermaßen das täglich Brot von Oliver Hilburger, dem Kopf hinter der patriotischen Gewerkschaft „Zentrum Automobil“. Auch sie verfügt über einen eigenen Podcast, der vor allem Arbeitnehmer ansprechen sollte.
Zuletzt wollen wir hier noch die Podcast-Reihe aus dem Hause Antaios verweisen. Der Verlag hat unter dem Namen „kanal schnellroda“ verschiedene Formate angestoßen, mit denen es wortwörtlich etwas auf die Ohren gibt!
Etwa die „Krisen-Trinker“, bei der Hausherr Götz Kubitschek mit dem Geschäftsführer des Instituts für Staatspolitik, Dr. Erik Lehnert, bei einem Bier über Gott und die Welt reden – und in der aktuellen Folge über den Verfassungsschutz.
Patriotische Übernahme?
Also, um das Thema abzuschließen: Ja, wir Patrioten „unterwandern“ ganz offensichtlich Spotify und andere Plattformen, um dort unsere Standpunkte und Überzeugungen, Ideen und Vorstellungen vorzustellen. Aber, anders als das linke Meinungswächter oft wahrhaben wollen, tun wir das nicht mit diabolischen Hintergedanken. Nein, wir beteiligen uns nur an einer Entwicklung, die langsam, aber sicher, das Land ergreift.
Immer mehr Menschen verlieren das Vertrauen in die Regierung, in die Wirtschaftseliten und die Medien und – ganz natürlich – diese Bürger suchen sich alternative Wege der Information. Die hier vorgestellten Podcasts bilden diese Entwicklung lediglich ab. Kein Grund zum Aufatmen für linke „Kultur“-Projekte: Sie haben ausgedient.