- Ein schwerbehinderter Daimler-Arbeiter wird wegen eines Fehlers fristlos gekündigt. Der 46-Jährige steht vor den Trümmern seiner Existenz.
- Noch vor Weihnachten soll über das Schicksal seines Kollegen entschieden werden. Jede Hilfe zählt!
Was zählt das Schicksal eines Einzelnen, wenn er vom linken Establishment zum Feind auserkoren wurde? Die erschütternde Antwort: Nichts.
Am vergangenen Freitag bestätigte das Landesarbeitsgericht (LArbG) Baden-Württemberg die fristlose Kündigung von Timo, einem der zwei betroffenen Daimler-Arbeiter aus der aufsehenerregenden Dokumentation „Der Vertrauensmann“ (hier ansehen). Wegen eines Fehlers blickt Timo nun auf die Trümmer seiner Existenz.
Timos Spießrutenlauf durch Antifa-Horden
Timo und Joachim sind die Bauernopfer eines ungleichen Kampfes: Die Systemgewerkschaftler der IG Metall tragen den „Kampf gegen rechts“ in die Werkshallen von Daimler. Mit Erfolg. Weil sie einem IG Metall-Vertrauensmann auf den Leim gingen, wurden die beiden schwerbehinderten Kollegen fristlos gekündigt. Dagegen wehren sie sich mithilfe der alternativen Gewerkschaft „Zentrum Automobil“.
Doch Timos Hoffnung auf Gerechtigkeit wurde durch die Entscheidung des LArbG am 6. Dezember zerschlagen.
Schon im Vorfeld der Verhandlung wurden Vertreter des „Zentrums“ und Timo Ziel linksextremer Attacken. DGB, Ver.Di und IG Metall hatten zu einer Demonstration vor dem Gericht aufgerufen, an der sich neben hochrangigen Funktionären wie Martin Kunzmann, DGB-Landesvorsitzender von Baden-Württemberg, auch gewaltaffine Antifaschisten beteiligten.
Als die Organisatoren die offizielle Demonstration kurz nach ihrem Beginn wieder auflösten, eskalierte die ohnehin hitzige Situation. Der Kläger Timo und seine Unterstützer wurden mit Gegenständen beworfen. Einige Antifaschisten versuchten Timo am Betreten des Gerichts zu hindern. Nur unter Polizeischutz konnte er den Gerichtstermin überhaupt wahrnehmen. Simon Kaupert, „Ein Prozent“-Aktivist und „Zentrum“-Mitarbeiter, wurde von einem Linksextremisten beleidigt und mit dem Tode bedroht. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Bedrohung ein. Erst kürzlich wurde das Auto des Familienvaters von Antifaschisten zerstört (zum Bericht).
Doch damit nicht genug: Wildgewordene Antifa-Extremisten, die räumlich nicht durch Ordner von den Demonstranten getrennt waren, attackierten auch Sicherheitsbeamte mit Fahnenstangen. Zwei Polizisten wurden dabei verletzt. Nur mit dem Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken konnten die Polizei der Lage Herr werden (Bericht).
Joachims Schicksal: Entscheidung vor Weihnachten
Nach diesem Spießrutenlauf erlebte Timo die nächste schwere Niederlage. Vor den Augen zahlreicher hochrangiger Daimler-Vertreter, etablierter Betriebsräte und Gewerkschaftsfunktionäre folgte das Gericht vollständig der Darstellung des Großkonzerns. Entlastungszeugen wurden nicht gehört, auch der „Vertrauensmann“, der die beiden bei den Vorgesetzten denunzierte und damit deren Entlassung provozierte, musste sich nicht befragen lassen. Eine Revision wurde abgelehnt. Der 46-jährige Timo, der seit seiner Kündigung bereits zwei Selbstmordversuche hinter sich hat, steht damit vor dem Aus.
Noch geben sich Oliver Hilburger, „Zentrum“-Vorsitzender, und seine Mitstreiter nicht geschlagen. Vor Weihnachten steht der zweite Prozess gegen Daimler an. Dann geht es um Joachims Schicksal. Das Bündnis von Systemgewerkschaften und Großkonzern schießt scharf – das ist gewiss. Aber sowohl die Sicherheitskräfte als auch die „Zentrum“-Vertreter auf Klägerseite sind gewappnet.
Jetzt „Zentrum“ unterstützen!
Das abstoßende Vorgehen gegen die zwei Kollegen beeinträchtigt das Betriebsklima zunehmend: Linke Gewerkschafter attackierten „Zentrum“-Mitglieder bei Flugblattaktionen (Video). Immer mehr Arbeiter wenden sich folgerichtig vom DGB ab: Seit 2013 verlor der Gewerkschaftsbund rund 200.000 Mitglieder (Quelle). Gleichzeitig verzeichnet das „Zentrum“ seit Freitag erneut einen massiven Mitgliederzuwachs. Es scheint, als hätten immer mehr Kollegen die Schnauze gestrichen voll.
Wer sich für die Interessen der Belegschaft engagieren und den Arbeitskampf des „Zentrums“ unterstützen möchte, kann hier seinen Mitgliedsantrag ausfüllen. In einem neuen Film bekennen „Zentrum“-Mitglieder Farbe und erklären, wofür sie kämpfen:
Es ist an der Zeit, die Konsequenzen aus dem Niedergang der etablierten Gewerkschaften zu ziehen! Kein Platz für Spalter!