Gegenkultur: Oster-Auszeit nutzen

Ein langes Wochenende zu Ostern, das bedeutet: viel Zeit mit der Familie verbringen und Kraft schöpfen. Wem das nicht reicht, für den listen wir im Folgenden einige Bücher, YouTube-Formate und Projekte auf, die es wert sind, während der Feiertage (oder auch danach!) gelesen, gesehen oder unterstützt zu werden.

Angriff auf die Meinungsfreiheit

Es war, nein, es ist ein Plädoyer für die Freiheit: Zusammen mit anderen Kunstschaffenden initiierte Susanne Dagen die „Charta 2017 für Meinungsfreiheit“. Mit an Bord ist unter anderem der Autor Uwe Tellkamp, der auch trotz schwerer Kritik aus dem Establishment für die Grundwerte der Charta einstand.

Im Video erläutert die Dresdner Buchhändlerin ihre Beweggründe und ihr langjähriges Schaffen in der sächsischen Landeshauptstadt.


Ästhetischer Grabenkämpfer

Erst vor kurzem – am 29. März – hätte Ernst Jünger seinen 125. Geburtstag gefeiert. Der legendäre Stoßtruppführer und Autor verstarb zwar bereits im Jahr 1998, sein Schaffen strahlt aber bis heute aus. Neben seinen Frontberichten des Ersten Weltkriegs bleibt er uns vor allem als politischer Schlagwortgeber, Romancier, Burgundertrinker und Käfersammler in Erinnerung.

In Gedenken an ihn und um die zahlreichen Facetten seines Lebens kennenzulernen, empfehlen wir daher an dieser Stelle eine Dokumentation über Ernst Jünger (siehe unten). Sicher streitbar, aber nichtsdestotrotz interessant! Auch sehenswert: Der deutlich ältere Beitrag aus dem Jahr 1977.


Überlebt oder sterbt!

Outdoor Illner hat es schon vorher gewusst: Mit seinen mehr oder minder praktischen Tipps zum „Survival“, also zum Überleben in der großurbanen Hölle, hat der kautzige YouTuber mit dem Lederhut die Corona-Krise gewissermaßen vorweggenommen. Ihr habt also jeden Grund, jetzt erst recht die humorvollen, manchmal etwas absurden, aber immer intelligenten Videos des patriotischen Überlebenskünstlers anzusehen.


Die Bücher

 

Klar, wer jetzt erst ein Buch bestellt, der kann es an diesem Wochenende wohl nicht mehr lesen. Auch die regionale Buchhandlung, die ihr unterstützen solltet, hat heute nicht auf, weswegen ihr für die nächsten Tipps vermutlich warten müsst (falls ihr die Bücher nicht ungelesen in eurem Regal stehen habt!).

Der rechte „Türsteher“

Christian Kracht ist ein Autor, den man kennen sollte. Nicht nur, dass der Schweizer regelmäßig bahnbrechend gute Romane abliefert, auch die Themen seiner Bücher sind meist so kontrovers gewählt, dass einige politisch korrekte Literatur-Kritiker Lunte riechen. Ein Paradebeispiel ist Krachts Roman Imperium, der die Geschichte von August Engelhardt erzählt, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts aufmacht, um in der Südsee eine Aussteiger-Kolonie zu gründen.

Zugegeben: Das klingt weit weniger spektakulär, als es sich in Buchform liest. Krachts Werk ist dennoch perfekt geeignet, um in der Corona-Quarantäne von fernen Stränden zu träumen; gleichzeitig lernen wir auf Engelhardts Reise so einiges über uns Deutsche und die „Imperien“ dieser Zeit. Außerdem bescherte uns Imperium diese hochgradig unterhaltsame Rezension von Georg Diez im Spiegel, in der man Kracht einer Nähe „zu rechtem Gedankengut“ nachweisen wollte. Ob Kracht mit Imperium zum rechten „Türsteher“ geworden ist? Findet es selbst heraus!

Wendepunkt einer Zivilisation

Schon Das Heerlager der Heiligen sagte die Mechanismen der Massenmigration mit unheimlicher Präzision voraus. Sea Changes des US-amerikanischen Autors Derek Turner schlägt in eine ganz ähnliche Kerbe: Es geht um „Flüchtlinge“, um ein System, das Einwanderung begünstigt und Menschen, die angesichts einer Invasion jeglichen Verteidigungswillen verloren haben.

Sea Changes hätte 2012 eine Warnung sein können, nun liest es sich wie die Betriebsanleitung für die Selbstaufgabe einer Zivilisation. Ein beklemmender Roman, der wachrütteln muss. Hier kann er bestellt werden.

Der Prophet

Finis Germania, das ist das Buch, das den Namen Rolf Peter Sieferle in jede Zeitung katapultierte. Die Schrift, die erst nach seinem Freitod erschien, wurde viel diskutiert, danach war der Name „Sieferle“ markiert. Gerade erst neu aufgelegt und weit weniger bekannt als das „Ende Deutschlands“ ist der Rückblick auf die Natur, in der Sieferle das Verhältnis des Menschen zur Natur von frühester Vorzeit bis heute nachzeichnet und uns einen spannenden neuen Blick auf unsere Umwelt und uns selbst gewährt. Genialer Autor, fesselndes Buch – was braucht man mehr? Hier kann das Buch direkt bestellt werden.

Die Projekte

Bleiben wir nicht nur bei medialen Projekten stehen, sondern sehen wir uns an, was andere tagtäglich leisten. Wir haben zuletzt bereits die jungen Aktivisten vorgestellt, die in Dresden und Umgebung während der Corona-Krise Senioren unterstützen. So übernehmen die Jungs und Mädels die Einkäufe und Botengänge für diejenigen, die jetzt besser nicht vor die Tür gehen sollten. Auf Telegram findet ihr die jungen Patrioten hier.

Dresdner helfen Bedürftigen

Auch ohne Corona-Krise haben Ingolf Knajder und seine Mannschaft alle Hände voll zu tun: Knajder ist Kopf des Vereins „Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen“. Der Name ist Programm: In der Begegnungsstätte des Vereins können sich die Obdachlosen treffen, waschen, essen und ausruhen.

Die Corona-Maßnahmen der Stadt haben die Lage aber verschärft: Die sog. Nachtcafés mussten schließen (dort konnten Obdachlose die Nacht verbringen) und die Versorgung auf engstem Raum in der Begegnungsstätte muss unter strengen Auflagen stattfinden. Die Stadt Dresden bleibt untätig. Umso deutlicher muss jetzt unsere Solidarität ausfallen! Hier geht es zum Verein mit allen Infos, aber am besten lassen wir Knajder selbst zu Wort kommen:

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