Es ist ein weiterer schwerer Schlag gegen die linksextreme Hammerbande (hier alle Hintergründe zur Terrorgruppe). Der mutmaßlicher Kopf der Gruppe, Johann Guntermann, wurde von der Polizei in Thüringen festgenommen. Eine Reihe von Anschlägen und brutalen Überfällen geht auf das Konto der Hammerbande. Laut Ermittlungen und Zeugenaussagen war Guntermann nicht nur Ideengeber, sondern auch der Vollstrecker. Sein Netzwerk, zu dem auch der vor wenigen Wochen verhaftete Thomas Jacobs gehörte, operierte mit militärischen Taktiken und einer extremen Ideologie, die nicht den Staat, sondern Oppositionelle ins Visier nahm. Jacobs, der sich in Syrien als Scharfschütze ausbilden ließ, spielte eine Schlüsselrolle in der Ausbildung der Zelle.
Die Festnahme von Guntermann stellt daher einen erheblichen Erfolg für den Kampf gegen den Linksextremismus dar. Dieser wird in Deutschland und Europa zunehmend von jungen, radikalisierten Personen getragen, wie ein Blick auf das Umfeld der Hammerbande zeigt. Die Ermittlungen und Recherchen der letzten Jahre zeigen, dass sich diese Szene nicht nur lokal organisiert, sondern auch international vernetzt ist.
Johann Guntermann – Ein linksextremer Gefährder
Seit 2020 war er auf der Flucht: Johann Guntermann gilt als Drahtzieher der Gruppe, der die Opfer auswählt und Mittäter für seine „Projekte“ rekrutiert. Der frühere Lebensgefährte von Lina Engel kann auf eine lange kriminelle Karriere zurückblicken. Bereits zwei Mal saß er hinter Gittern. Staatschützer attestieren ihm eine erhebliche Gewaltbereitschaft, Skrupellosigkeit und Professionalität. Guntermann ist als „Gefährder“ eingestuft, eine Person, der jederzeit eine schwere Straftat – etwa ein Terroranschlag – zugetraut wird. Kein Wunder, dass der Generalbundesanwalt mit einem internationalen Haftbefehl nach ihm fahnden ließ. Im März entging der 31-Jährige in Leipzig-Connewitz offenbar in letzter Minute einem Zugriff des SEK, das nach einer flüchtigen „Person mit besonderen Merkmalen an Fingern und Händen“ suchte. Guntermann hat in Frakturschrift „Hate Cops“ auf die Finger tätowiert.
Trotz des Fahndungsdrucks beging Guntermann aus dem Untergrund weiter schwerste Straftaten. Zuletzt trat er bei der Gewaltorgie zum „Tag der Ehre“ in Budapest in Erscheinung: Zwischen dem 9. und dem 12. Februar 2023 soll er als Teil einer Gruppe von etwa 15 Linksextremisten mehrere Menschen überfallen haben, die die Täter aufgrund ihrer Kleidung für „Rechte“ hielten. Kriminalisten konnten Guntermann anhand von Bewegungsmustern auf Überwachungsvideos digitalforensisch identifizieren.
Bei der Tat arbeiteten Guntermann und seine deutschen Anhänger mit einem Netzwerk internationaler Linksextremisten zusammen. Einige deutsche Täter wurden zusammen mit einer damals 42 Jahre alten Ungarin und der aus dem Hausarrest ins EU-Parlament entlassenen Italienerin Ilaria Salis gefasst (mehr zur linksextremen Europaabgeordneten Salis erfahrt ihr hier).
Internationale Verstrickungen
Nun gibt es neue Erkenntnisse über die internationale Vernetzung linker Terroristen. Am 9. November fanden in Berlin Hausdurchsuchungen statt. Anlass war ein Sprengstoffanschlag auf griechische Nationalisten in Athen. Bei dem fehlgeschlagenen Anschlag starb der linke Terrorist Kyriakos Xymitris, während seine Komplizin Marianna Manoura schwer verletzt wurde. Die Bombe, die während einer Gedenkfeier für zwei ermordete Nationalisten hochgehen sollte, explodierte bereits bei der Deponierung.
Was diese Geschichte besonders brisant macht, ist die Tatsache, dass beide Täter Verbindungen nach Deutschland und in die Berliner Autonomen-Szene aufweisen. Im Jahr 2021 waren die beiden Extremisten bereits in eine Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin verwickelt, wie das linksextreme Berliner Portal Nordkiez75 öffentlich machte. Dies belegt die grenzüberschreitenden Aktivitäten und die starke internationale Verknüpfung dieser Szene. Aktuell wirbt das den Hausbesetzern in der Rigaer Straße nahestehende Portal für Solidaritätsveranstaltungen für die verhafteten Genossen. Anscheinend ist man sich schon seit längerem in Freundschaft verbunden.
Neben Marianna Manoura wurden auch zwei weitere Linksextremisten im Zusammenhang mit dem gescheiterten Bombenanschlag in Athen verhaftet. Zuerst hatte der Aktivist Michael Brück über die Verhaftungen und die Verbindungen zur Berliner Szene auf X berichtet.
Fazit: Ein gefährliches Netzwerk mit vielen Freunden
Die internationale Vernetzung linker Terroristen stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit in Europa dar. Gruppen wie die Hammerbande agieren nicht nur national, sondern überschreiten immer häufiger Grenzen, um ihre Gewaltstrategien umzusetzen. Die Festnahme von Johann Guntermann ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Aber um die internationalen Verbindungen dieser Zellen zu zerschlagen, bedarf es Recherchen und das weitere Aufdecken von grenzüberschreitenden Strukturen. Zudem müssten die Sympathisanten und Hintermänner solcher Übergriffe auf Andersdenkende öffentlich gemacht werden.
Schaut man sich die Lebensläufe der oft sehr jungen Täter der Hammerbande an, stellt man fest, dass die Radikalisierung in Organisationen und Projekten der linken Zivilgesellschaft begonnen hat. Linksextreme Positionen werden in zu vielen, mit Steuergeldern geförderten Strukturen der sogenannten Demokratieförderung widerspruchslos geduldet und sogar gefördert. Gleichzeitig hätten Überfälle und Anschläge verhindert werden können, wenn die Justiz konsequent gegen linksextreme Straftäter vorgehen würde. Es gibt einen Grund, warum sich die Mitglieder der Hammerbande vor einer Auslieferung nach Ungarn fürchten: Sie wissen, dass linke Täter in der Bundesrepublik mit Samthandschuhen angefasst werden.
Genau hier kann eine andere Politik ansetzen. Linksextreme Strukturen können aufgrund von Recherchen alternativer Medien trockengelegt werden. Fast jede Kommune bietet hier Ansatzpunkte. Wichtig ist, dass der gesellschaftliche Kampf gegen linke Terroristen nicht nur der etablierten Politik überlassen wird.