Wendepunkt Chemnitz: Dass Mediendarstellung und Wahrheit nach bzw. während patriotischer Demonstrationen oft nicht sonderlich nahe beieinanderliegen, ist längst zur Binsenweisheit geworden. Es verwundert daher kaum, dass auch die Berichterstattung zum gestrigen „Schweigemarsch“ der Alternative für Deutschland (AfD) – anlässlich der Ermordung des 35-jährigen Chemnitzers Daniel H. – wieder jeder Beschreibung spottet.
Hysterisch ist dabei zumeist gar kein Ausdruck, denn das aufgeregte, geifernde Warten der „Journalisten“ auf jedwede Äußerung von „Gewalt“ ist nicht nur heuchlerisch (Hamburg lässt grüßen!), sondern auch ein Ausdruck der persönlichen, ja beruflichen Erbärmlichkeit.
Um zu zeigen, wie „pietätvoller Widerstand“ aussieht, rief die Alternative für Deutschland (AfD) für den gestrigen Samstag jedenfalls dazu auf, auf die Straße zu gehen und ein Zeichen zu setzen. Doch der „Schweigemarsch“ wurde durch die Veranstalter aufgelöst, nachdem die Polizei nicht in der Lage bzw. nicht Willens war, die Route freizuhalten und die linke Blockade aufzulösen.
Grundrechte beschnitten
Versammlungs- und Meinungsfreiheit sind elementar für unsere Demokratie. Statt Patrioten diese Rechte offen zu versagen, findet das Establishment jedoch immer wieder andere Wege, um die ungeliebten Demonstrationen zu verhindern. Zwischen 8.000 und 12.000 Bürger waren laut verschiedener Quellen nach Chemnitz gekommen, um würdevoll dem getöteten Daniel H. zu gedenken und die Wut über die katastrophale Politik in diesem Land friedvoll zu kanalisieren.
Doch Politik und Polizei hatten anscheinend andere Pläne und nutzten einen „Fehler“ der AfD zu ihrem Vorteil: Wieder und wieder verzögerten sie den Start der Demonstration, um möglichst viel Zeit bis zum offiziellen Ende der Veranstaltung verstreichen zu lassen. Die Versammlungsleitung der AfD hatte nämlich leider einen entscheidenden Lapsus begangen und das Ende der Versammlung zu früh terminiert.
Der Demozug konnte sich also erst mit einiger Verspätung in Gang setzen. Gleich zu Beginn hatten nämlich linke Gegendemonstranten die Route blockiert – die Polizei nutzte diesen Vorwand geschickt aus und verzögerte den Start immer wieder. Die Zeit konnte verstreichen...
Vorschnelles Ende
Nachdem der Marsch dann endlich gestartet war, folgte ein schnelles Ende. Bereits kurz hinter dem Karl-Marx-Monument kam der Demozug zum Halten. Die Polizei forderte die Versammlungsleiter zum Abbruch auf, Wasserwerfer fuhren vor und Hundertschaften marschierten auf.
Die AfD wollte gestern ein Zeichen setzen und zeigen, wie würdevoller Protest aussieht. Doch die Behörden verhinderten dies – wohl aus Furcht, noch mehr schlechte Presse abzubekommen, so wie bei den vorherigen Demonstrationen. Ob die Veranstalter, also die Oberen der AfD, einen Fortgang hätten erzwingen können und sollen, darf durchaus diskutiert werden.
Dass Sachsen und Chemnitz durch solche Maßnahmen jedoch zur Ruhe kommen, ist eher unwahrscheinlich, denn bereits am Montag verhöhnen „Künstler“ wie die Toten Hosen den toten Daniel H. mit einem geschmacklosen „Konzert gegen Rechts“. Wenn 2019 in Sachsen gewählt wird, werden die Bürger des Freistaats sich an diesen Umgang erinnern – und dann müssen sich die Politiker und Polizeipräsidenten definitiv umschauen. Ein heißer Herbst steht uns bevor – die Straße gehört den Patrioten!