Liebe Leser, Förderer und Freunde von „Ein Prozent“,
es gibt Dinge, die gesagt werden müssen. Daher nutze ich diese direkte Anrede an Sie, um die Aufmerksamkeit auf einen handfesten Justizskandal zu lenken. Es geht um den Fall Marcus H., den wir bei „Ein Prozent“ mit besonderer Anspannung über Jahre hinweg verfolgt haben. Meine Mannschaft arbeitet eng mit dem Vater Karsten zusammen und so kann ich sagen: Das niederschmetternde Urteil trifft uns auf einer persönlichen Ebene.
Zwei Jahre Bewährung lautet der Richterspruch für Sabri H., den Totprügler von Wittenberg und Täter im Fall Marcus Hempel. Richtig gelesen: Für das Nehmen eines Menschenlebens muss der Syrer keinen einzigen Tag ins Gefängnis.
Katastrophales Zeugnis für unseren Rechtsstaat
Gestern, am fünften Prozesstag am Magdeburger Landgericht, sollte eigentlich kein Urteil fallen. Es standen weitere Zeugenvernehmungen auf dem Plan. Der Nebenkläger Karsten Hempel, der Vater des Opfers, hatte zudem weitere Anträge zur Behandlung gestellt.
Doch die Zeugen wurden kurzfristig ausgeladen. Stattdessen verkündete das Gericht das Urteil. Karsten Hempel ist entsetzt: „Er hat im Gerichtssaal mehrfach gelacht. Er lebt sein Leben weiter, als wäre nichts geschehen.“ Jetzt steht er vor dem Scherbenhaufen einer Justiz, die den Fall erst als „Notwehr“ sofort wieder einstellen wollte und nun den Täter laufen lässt. Selbst die BILD kann es nicht glauben und bezeichnet Sabri H. als „Totprügler“.
Das darf nicht das Ende sein
Wir stehen in engem Kontakt zum Vater Karsten. Der bleibt natürlich kämpferisch und wird Rechtsmittel gegen das schockierende Urteil einlegen. Das bedeutet natürlich auch: Der Fall ist weit davon entfernt, endlich abgeschlossen zu werden (wie steinig der Weg bislang war, lesen Sie hier).
Stattdessen wird Karstens Kampf um Gerechtigkeit weiter andauern. Wie lange, weiß noch niemand. Sobald es Neuigkeiten gibt, erfahren Sie dies natürlich sofort hier im Rundbrief oder auf unserem Telegram-Kanal.
Zunächst müssen wir in Absprache mit Karsten weitere Schritte planen. Klar ist jedoch: Jetzt müssen wir richtig Druck aufbauen! Zusammen mit dem Vater haben wir 2018 den Fall in einer aufwändigen Dokumentation aufgearbeitet und medial für einigen Wirbel gesorgt. Dort möchten, nein, müssen wir ansetzen! Meine Gedanken sind jetzt bei Karsten – wir stehen zusammen in dieser schweren Zeit!
Ihr Philip Stein