Fast auf den Tag genau zwei Jahre und fünf Monate ist es her, dass Marcus Hempel auf dem Asphalt vor einem Wittenberger Einkaufszentrum aufschlug und daraufhin an seinen Verletzungen starb. Zwei Jahre und fünf Monate – und nun stehen sich der Vater von Marcus und der mutmaßliche Täter Sabri H. erstmals im Gerichtssaal gegenüber.
Prozessbeginn unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Bereits kurz nach Marcus‘ Tod wandten wir uns an Karsten Hempel und boten ihm Unterstützung an. Denn: Die Staatsanwaltschaft Dessau schien kein besonderes Interesse an der tatsächlichen Aufklärung des Falls zu haben und sprach bereits wenige Tage nach der Tat und ohne Faktenkenntnis von „Notwehr“.
Dank breitflächiger Mithilfe und der „Ein Prozent“-Doku, die zahlreiche Details offenlegte, ist es gelungen, den Fall, der schon abgehakt schien, doch noch vor Gericht zu bringen. Eine Zusammenfassung, was seit dem 29. September 2017 passiert ist, lest ihr hier.
Am 28. Februar 2020 war es nun soweit: Ab jetzt muss sich Sabri H. vor Gericht verantworten. Weil der syrische Migrant zum Tatzeitpunkt angeblich minderjährig war, wird der Fall unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor der Jugendstrafkammer verhandelt. Karsten Hempel berichtet uns jedoch in regelmäßigen Abständen vom Prozess. Seine Eindrücke haben wir für euch in einem Video eingefangen.
Im Video äußert Karsten seine Hoffnungen für den weiteren Verlauf des Prozesses. Feststeht: Ein Gericht kann seinen toten Sohn nicht wieder lebendig machen. Aber es kann ein Zeichen setzen für die Gerechtigkeit, nachdem Karsten so lange Steine in den Weg gelegt wurden.
Jetzt nicht lockerlassen!
Wir bleiben natürlich am Fall Marcus H. dran. Über alle Neuigkeiten und Wendungen im Fall Marcus H. informieren wir natürlich hier auf dem Blog, in unserem Rundbrief (hier eintragen!) und in unserem Telegram-Kanal.
Noch kann niemand abschätzen, wann und ob ein Urteil fallen wird, es sind Prozesstage bis in den Mai angesetzt. Lassen wir Karsten auch jetzt nicht allein. Jeder Prozesstag kostet ihn Geld. Wer spenden möchte, kann dies hier tun. Außerdem freut sich Karsten über jeden aufmunternden Kommentar – schreibt uns unter diesem Beitrag oder per E-Mail und wir leiten eure Worte an den Vater von Marcus weiter!