Linke Gewerkschaften: von den Konzernen gekauft

Gewerkschaften in Deutschland vertreten im Regelfall nicht mehr den Arbeiter, sondern die Aktionäre. Sie selbst verdienen horrende Summen und nennen sich „sozial“. Statt sich für die Interessen der kleinen Leute einzusetzen, streben ihre Funktionäre nach politischer Macht und machen gemeinsame Sache mit dem Establishment.

Die gekaufte Opposition

Die heutigen Gewerkschaften sind, historisch gesehen, eine Verfallserscheinung ihrer selbst: Während die Erfolge zur Verbesserung der Arbeitsedingungen im Zeitalter der Industrialisierung vornehmlich den alten Gewerkschaften zu verdanken sind, haben sie sich in weiten Teilen vom Establishment kaufen lassen. Früher waren Gewerkschaften unabhängig, oppositionell und frech – heute sind sie vom System des Parteienkartells abhängig, angepasst und träge.

Große Gewerkschaften wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.Di), die umstrittene Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) oder der Dachverband namens Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) stecken mit den etablierten Parteien unter einer Decke. Statt dem Wohl der Arbeiter in den Betrieben zu dienen, haben die Gewerkschaften ihre Prinzipien für Macht und Geld verraten. Fakt ist, dass ohne die Interessengemeinschaft von Gewerkschaften und Parteien die großen sozialen Verwerfungen der vergangenen zwanzig Jahre nicht geschehen wären.

Agenda 2010 und Hartz IV- Gemeinschaftsprojekt der Elite

Die Agenda 2010 hatte solche soziale Verwerfungen zur Folge: Das eilig durchgepeitschte Gesetzespaket sorgte binnen kürzester Zeit für eine in der BRD ungekannte Armutswelle, drängte Menschen in das soziale Abseits und warf Deutschland infolge prekärer Lebensumstände ganzer Bevölkerungsschichten um Jahrzehnte zurück.

Der Arbeitstitel der vierten Reformpaketes „Hartz IV“ wurde zum Synonym für Armut, Ausgrenzung und eine politisch verursachte neue Unterschicht. Diese soziale Bombe wurde von der SPD-Regierung unter Schröder gezündet, Namensgeber und Konzeptentwickler Peter Hartz war Personalvorstand bei Volkswagen, Mitglied bei der SPD, Mitglied bei der IG-Metall und wurde von der Schröder-Regierung mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

Der Fall Hartz beweist exemplarisch: Manager und Gewerkschaftsfunktionäre, etablierte Parteien und Arbeitnehmervertreter – sie alle sind keine Antagonisten mit verschiedenen Zielen, sondern arbeiten Hand in Hand und werden für ihre Vergehen am Arbeiter sogar noch mit Orden belohnt. Wie müssen sich Familien fühlen, die von HartzIV-Maßnahmen zermürbt wurden und nun sehen: Die Regierung belohnt soziale Kälte mit Orden?

Ver.Di-Chef Frank Bsirske

Wie es um die wirkliche Verbundenheit der Gewerkschaften mit der „Arbeiterklasse“ bzw. Arbeitnehmern steht, offenbart die typische Funktionärsbiographie des Ver.Di-Vorsitzenden Frank Bsirske: Bereits sein Vater stand der Kommunistischen Partei (KPD) nahe, nach seinem Studium der Politikwissenschaft arbeitete er jahrelang als Bildungssekretär der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken und als Fraktionsmitarbeiter der Grünen Alternativen Bürgerliste im Stadtrat von Hannover.

Als gewählter Stadtrat und Dezernatsleiter war Bsirske er von 1997 bis 2000 für einige Reformprojekte und den Abbau von fast 1.000 der insgesamt 16.000 Beschäftigten der Stadtverwaltung mitverantwortlich. Bsirske ist Mitglied bei Bündnis90/Die Grünen und damit bestens in das politisch-wirtschaftliche Establishment integriert.

Hinter den Kulissen fließt das Geld: Nach älteren Angaben des Spiegel wird das Ver.Di-Monatsgehalt Bsirskes mit 13.000 Euro angegeben, laut Frankfurter Rundschau (FR) sind es sogar 175.500 Euro jährlich. Zusätzlich verdiente Bsirske durch seine Tätigkeit im Aufsichtsrat bei der Lufthansa insgesamt 175.000 Euro, als Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Postbank mehr als 18.000 Euro, und aus der Tätigkeit als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender beim Energiekonzern RWE satte 234.000 Euro.

Das sind insgesamt 427.000 Euro – allein im Jahr 2010! Zwar müssen Gewerkschaftsfunktionäre einen Großteil Ihrer Aufsichtsrat-Tantiemen an die DGB-nahe Hans-Böckler-Stiftung abführen, doch selbst nach allen Abzügen verbleiben Bsirske vermutlich satte 50.900 Euro aus seinen zusätzlichen Tätigkeiten (die Artikel sind hier und hier abrufbar). Diese maßlosen Luxus-Bezüge der Funktionäre sind ein Schlag in das Gesicht jedes hart arbeitenden Bürgers und Angestellten, dem von 2 oder 3 Prozent Lohnerhöhung netto die Hälfte bleiben – oftmals weniger als 10 Euro!

Leiharbeit: Verbrechen am Menschen

Während sich Gewerkschaftsführer wie Bsirske utopische Managergehälter genehmigen, müssen viele Angestellte mit „Tagelöhnerei“ über die Runden kommen: Unternehmen beschäftigen mit Leiharbeitern keine Menschen mehr, sondern nur noch austauschbare Billiglöhner – gesichtslos und ohne Biographie, ohne Krankheit oder Urlaub, jederzeit ersetzbar. Das alles geschieht mit schweigender Zustimmung der Gewerkschaften!

Zwar ist Leiharbeit in den letzten Jahren zunehmend reglementiert worden, doch die Gewerkschaften hebeln mit sogenannten Öffnungsklauseln und juristischen Hintertürchen zugunsten der Eliten jedweden Arbeiterschutz aus: Politik und Arbeitgeberverbände forderten eine maximale Leiharbeitszeit von 18 Monaten, die Gewerkschaften hingegen nur 12 Monate, geeinigt hat man sich dann auf volle 48 Monate! Sieht so der etwa Kampf für die Interessen der Angestellten aus?

Ein trauriger Dauerzustand: Jährlich melden die Arbeitsagenturen neue Rekorde in der Statistik, mehr als eine Million Arbeiter sind unter Umgehung aller tariflichen Mindestvereinbarungen prekär beschäftigt. Große Automobilwerke beschäftigen trotz Milliardengewinnen bis zu 30% Leiharbeiter in ihren Werken. Das ist auch die Schuld der Gewerkschaften, die zugunsten satter Profite für ihren Funktionärsapparat schweigen und widerstandslos alles mitspielen, was ihnen das Establishment vorsetzt.

Gewerkschaften fördern soziale Verelendung

Die enge Verzahnung von Parteipolitik und Gewerkschaft ist kein Einzelfall: Ausnahmslos alle Vorsitzenden der IG Metall waren oder sind Mitglieder der SPD. Gerade in den letzten Jahren haben die Gewerkschaften und Großverbände ausgiebig gezeigt, dass gegen politisch Andersdenkende wöchentlich demonstriert werden kann und auch das Kuscheln mit politischen Extremisten mittlerweile zum guten Ton gehört (hier geht es zum Artikel).

Bei den wirklich relevanten Themen schweigen die Gewerkschaften hingegen. Eine Debatte der negativen Folgen der ungebremsten Masseneinwanderung wird systematisch unterdrückt. Im Gegenteil: Gerade Gewerkschaften demonstrieren gegen Einwanderungskritiker, geben sich weltoffen und tolerant – doch ihre Manager wohnen in sicheren, abgesonderten Luxusvierteln, wo die von ihnen in normalen Stadtteilen geschaffene Realität keine Gefahren verursacht.

Auch die Agenda 2010 wurde zwar medienwirksam kritisiert, angemessene Reaktionen oder wirklich entschlossenes Handeln der überbezahlten Gewerkschaftsbosse war hingegen nicht festzustellen. Die Gewerkschaften haben Hartz IV einfach geschluckt und die soziale Verelendung sogar noch vorangetrieben. Trotz des Mangels an Arbeitsplätzen sprechen sie sich für den massenhaften Import neuer Billiglöhner aus, um so ihre eigenen Gewerkschaftsmitglieder weiter unter Druck zu setzen und die Fließbänder der mächtigen am Laufen zu halten.

Ein Neuanfang ist dringend nötig!

Ob Agenda 2010, Leiharbeit, satte Managergehälter oder Denunziationen am Arbeitsplatz: Die Gewerkschaften sind zum Instrument der Mächtigen geworden. Jahrzehntelang haben sie in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaftsbossen und Parteigünstlingen für immer schlimmere Zustände gesorgt.

Damit muss jetzt Schluss sein! „Ein Prozent“ wird nicht tatenlos dabei zusehen, wie unser Land von den Gewerkschaften und Großkonzernen ausgeplündert wird. Nun muss auch die politische Beeinflussung der Wirtschaft und der Unternehmen angegangen und beendet werden. Zeit, sich die Demokratie zurückzuholen. Der Souverän ist das Volk, nicht das Geld!

Daher wird es Zeit für den nächsten Schritt. Wie der aussehen wird, erfahren Sie erstmals auf der COMPACT-Oppositionskonferenz am 25. November 2017 in Leipzig oder in den nächsten Wochen auf unserem Blog. Bleiben Sie am Ball – für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Heimatliebe.

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Kommentare (2)

Dichter Tatenlos
Klasse, einfach nur Klasse! Eine scharfsinnige Analyse. Der Widerstand der Bürger kommt nicht von ungefähr. Damals, bei der Ankündigung der Hartz-Gesetze mit Freigabe der Leiharbeit und 1-Euro-Jobs. Da gab es in Deutschland bereits wieder Montagsdemonstrationen. Allein in Dresden gingen damals 4.000 bis 5.000 Leute auf die Straße. Und wie heute bei PEGIDA haben Medien, Altparteien und Gewerkschaften dagegen gehetzt. Der Herr SPD-Thierse (in der DDR Mitglied beim Roten Oktober Singeklub - röter als rot), der feine Herr Soze also geiferte bereits damals gegen die Demonstranten. Irgendwie haben diese ehrenwerten Herrschaften übersehen, was Demokratie heißt. Das Volk wird es ihnen lehren. Die Zeit ist nun langsam reif.
Ramona
Der DGB ist von allen der schlimmste,ich selbst habe mich mit denen auseinandergesetzt,aber ohne Erfolg.Ich hatte einige gebeten,einen Generalstreik in Erwägung zu ziehen,der DGB war die einzige,die geantwortet hatten.Kamen mit Paragraphen und sonstigem Müll und paar Tage später muss ich lesen,dass sie zur Gegendemo aufgerufen hatten,da war ich stinksauer und hab denen paar Takte geschrieben.Man sollte dem Volk erklären die Gewerkschaften zu verlassen und man muss eine neue Erschaffen.

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