Die Mittelmeer-NGOs verschiffen täglich tausende Migranten von Libyen nach Italien. Unser Mitarbeiter Simon Kaupert ist als Beobachter der identitären Mission „Defend Europe“ im sizilianischen Catania vor Ort und berichtet in einem Reisetagebuch über seine Eindrücke und die Machenschaften der humanitären Schleuserbanden.
Montag
Es geht los! Nach der intensiven Vorarbeit des „Ein Prozent“-Recherchenetzwerkes (hier, hier, hier und hier) ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Arbeit am Ort des Geschehens fortzusetzen – das sizilianische Catania ist ein Hot-Spot der Migration und der erste Anlaufpunkt zahlreicher „unabhängiger Rettungsmissionen“. Bereits vor Beginn der Mission „Defend Europe“ waren Vertreter der NGOs empört und fassungslos, dass eine unabhängige Gruppe über das Treiben im Mittelmeer berichtet. Da die Organisationen selbst eine sehr aufwendige und teure Medienmaschinerie betreiben, kann das nur eines bedeuteten: Anscheinend haben sie etwas zu verbergen!
Auf Sizilien angekommen, erlebe ich eine Insel der Widersprüche: Auf der einen Seite ist Catania ein beliebter Urlaubsort für wohlhabende Touristen, auf der anderen Seite ist die Stadtbevölkerung völlig verarmt, abseits der Restaurants sind die Straßen vermüllt und der Geruch ist gerade bei 40 Grad Celsius im Hochsommer bisweilen schwer auszuhalten.
Wir übernachten für eine Woche in einem günstigen Hostel und richten uns provisorisch ein, der erste Überblick vom Balkon bestätigt: In Catania gibt es zwar sichtbar viele Migranten, aber durch die effiziente Verteilungsmaschinerie vermeidet die Touristenstadt negative Bilder von herumlungernden Migranten und größeren Ansammlungen im Zentrum.
Ich bin neugierig und möchte direkt zum Hafen von Catania gehen: Laut unseren Informationen soll heute das Schiff VOS HESTIA der NGO „Save the Children“ vor Anker liegen. Unsere Gruppe macht sich auf den Weg und ich begleite einen den Sprecher von „Defend Europe“, Martin Sellner, zu einem Interview mit einem dänischen Kamerateam.
Dann passiert es: Als wir uns dem NGO-Schiff nähern, werden wir direkt von der Hafenpolizei unter Blaulicht und lautem Geschrei aufgehalten und durchsucht, man verlangt eine Drehgenehmigung; die Lage ist unübersichtlich und hektisch. Wir müssen unsere Kamera-Speicherkarten vorzeigen, denn das Filmen der zivilen Schiffe in einem öffentlichen Hafen ist hier scheinbar unerwünscht. Die Lage klärt sich schnell, wir zeigen unsere Drehgenehmigung und die Beamten müssen uns gewähren lassen.
Gegenüber der VOS HESTIA befinden sich die unverwechselbaren weißen Zelte des italienische Roten Kreuzes: Man erzählt uns, dass die Migranten direkt nach Verlassen des Schiffes registriert und versorgt werden. Dann werden wir trotz Drehgenehmigung erneut weggeschickt und aufgefordert, unsere Kameras abzuschalten. Während wir den Hafen verlassen müssen, kommen uns vier große Linienbusse entgegen – sie fahren in Richtung der Migranten. Wir werden diese Busse noch häufiger sehen...
Noch am Abend stößt die US-amerikanische Journalistin Lauren Southern mit ihrer Gruppe zu uns, wir geben in einem Straßencafé die ersten Interviews.
Dienstag und Mittwoch
Nach einer kurzen Nacht ist für den Dienstagmorgen die erste Besprechung geplant. Die internationale Mission „Defend Europe“ ist die bislang größte und aufwendigste Kampagne der identitären Bewegungen Frankreichs, Italiens, Österreichs und Deutschlands. Nachdem das Establishment Bank- und PayPal-Konten gesperrt hatte, konnten über eine unabhängige Spendenplattform mittlerweile 120.000 Euro für das Vorhaben gesammelt werden.
In Deutsch, Französisch und Englisch koordinieren die Aktivisten das Vorgehen der nächsten Tage. Jede Nation hat ihre besten Leute an das Mittelmeer entsandt: Die Franzosen sind Experten auf dem Gebiet der Bild- und Videobearbeitung, die Österreicher leisten hervorragende Interview- und Pressearbeit, die Italiener kennen ihre Stadt genau und die Deutschen – Sie ahnten es sicherlich schon – kümmern sich um effiziente Organisation und Logistik. Nur wenige Stunden nach unserer Ankunft ist das provisorische Büro dank deutscher Technik, französischem Kaffee und italienischer Improvisationskunst voll arbeitsfähig.
Am Mittwochnachmittag gehe ich mit meiner italienischen Dolmetscherin erneut zum Hafen. Wegen der Erfahrungen vom Montag verhalten wir uns unauffällig und tragen keine große Kameratechnik bei uns. Die VOS HESTIA hat den Hafen bereits verlassen und ist auf dem Weg zurück zu den libyschen Schlepper-Treffpunkten. Ein Bootsbesitzer erzählt uns wütend, dass der Hafen seit nun einem Jahr häufig von den NGOs angesteuert wird, die Bevölkerung von Catania ist entsetzt über die mittlerweile reibungslos organisierte Migrantenlogistik der Regierung. Zwar hat er eine gute Anstellung, aber er und seine Familie spüren das zunehmende Abrutschen des Mittelstandes und fragen sich, warum die Regierung so viel für Fremde, aber so wenig für das eigene Volk tut.
Mit gemischten Gefühlen gehen wir zurück in das „Hauptquartier“ und machen uns direkt an eine Aufarbeitung des gedrehten Materials. Nach einem kurzen Video für die sozialen Medien (das hier angeschaut werden kann) gehen wir früh zu Bett: Für den nächsten Tag sind bereits die ersten Rettungs- und Schiffsübungen angesetzt!
Der nächste Teil des Reisetagebuches erscheint noch diese Woche hier auf dem „Ein Prozent“-Weblog. In der Zwischenzeit veröffentlicht unser Mann vor Ort täglich kurze Video-Beiträge auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Wer unseren Mitarbeiter Simon und seine Recherchearbeit mit etwas „Taschengeld“ vor Ort unterstützen möchte, kann das hier tun: zur Spendenseite.